Magic Point
Magic Point - Treffpunkt Deutschunterricht

Das Riechen

Der Geruchseindruck wird über die Riechschleimhaut (regio factoria) wahrgenommen, die im obersten Nasengang liegt. In dieser Schleimhaut sitzen Riechzellen, die kleine Sinneshärchen haben, mit denen der Geruch wahrgenommen wird.
In den Sinneshärchen wird der Reiz (= Geruch) in elektrische Potentiale umgesetzt und über sensorische Nervenbahnen in das Rückenmark und  von dort über die aufsteigende Pyramidenbahn ins Gehirn geleitet. Dort wird der Reiz durch das sog. Limbische System wahrgenommen und als Geruchsreiz erkannt. Der Geruchsreiz wird dann vom Limbischen System an das Riechzentrum in der Großhirnrinde - das ist die Spitze des Schläfenlappens weitergeleitet. Hier findet die Beurteilung des Geruchseindruckes statt, z.B. angenehm, unangenehm, stechend...
Die Riechfunktion. hängt vom Dampfdruck der zu riechenden Substanz ab. Eine Abhängigkeit zwischen dem chemischen Bau der Stoffe und den Geruchseindrücken besteht nicht.
Die Riechfunktion schützt die Atemorgane und den gesamten Organismus vor schädlichen Einflüssen, z.B. giftigen (meist übel riechenden) Gasen (Ausnahme: Kohlenmonoxid ist geruchlos!).
Angenehme Gerüche lösen Sekretionsreflexe aus, z.B. „läuft einem“ bei Geruch nach leckerem Essen “das Wasser im Munde zusammen”! Andererseits können schlechte Gerüche Brechreiz verursachen.
Es besteht also ein enger Zusammenhang zwischen Geruchsempfindung und dem unbewusst arbeitenden Teil des Nervensystems (= Parasympathikus), der alle inneren Funktionen im Organismus steuert, z.B. Organfunktionen, Hormonproduktion, das gesamte “Fühlen“ und psychische Empfinden. Hierbei hat jedoch das Riechen nur zu einem Teil Einfluss auf diese Funktionen.
Weiter ist noch zu bemerken, dass der Geruchssinn bei Dauerreiz abstumpft.

 

Text von Petra Küting nach “Faller, Adolf: Der Körper des Menschen.
Einführung in Bau und Funktion, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1988

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