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2.      Grundlagen

2.1   Die rhetorischen Figuren

Die Lehre der rhetorischen Figuren hat von der Antike an die Dichtung in überaus starkem Maße beeinflusst. Die Kenntnis der wichtigsten Anweisungen und Stilmittel der Rhetorik ist auch heute noch unerlässlich für das Verständnis von Dichtung. Über ihren Wert als Interpretationshilfe hinaus können die rhetorischen Figuren jedoch auch eigene mündliche oder schriftliche Darstellungen abwechslungsreich und wirkungsvoll werden lassen.

Gerade in neuerer Zeit setzt sich in unserer Gesellschaft der amerikanische Trend durch, Schüler in Ihren Redefähigkeiten zu schulen. Es ist erkannt worden, wie wichtig rhetorische Fähigkeiten sind, wenn man schulische und berufliche Ziele erreichen möchte. Um den speziellen Anforderungen in Berufen mit einem hohen Kommunikationsanspruch gerecht werden zu können, empfiehlt es sich, spezielle Rhetorik-Seminare zu besuchen.


2.1.1 Eine kleine Auswahl an rhetorischen Figuren

Alliteration:  
Zwei oder mehrere Wörter innerhalb eines Satzes oder einer Zeile beginnen mit demselben betonten Anlaut, z.B.: Karpfen, Krabben, Krebse.

Anapher:
Mehrere Zeilen oder Sätze beginnen mit demselben Wort, z. B.: Wir haben gearbeitet. Wir haben Probleme gelöst.

Beispiel:
Ein Sprecher verweist auf einen wirklichen oder erfundenen Einzelfall,  um einen Sachverhalt, eine Erfahrung oder eine Lehre zu verdeutlichen.

Emphasis:
Wortwiederholung, mit der ein Redner etwas besonders hervorheben oder  betonen kann, z.B.: Dies, und nur dies habe ich gemeint.

Epipher:
Wiederholung des Satzendes (Gegensatz: Anapher!), z. B.: Ich sah auf dich und weinte nicht, der Schmerz schlug meine Zähne aneinander; ich weinte nicht.

Euphemismus:
Das Negative eines Sachverhaltes wird durch positive Bezeichnungen verhüllt oder beschönigt, z.B.: “nuklearer Ernstfall” statt “Atomkrieg”.

Hyperbel:
(Übertreibung) Ein Ausdruck oder eine Aussage wird durch Vergrößerung so übersteigert, dass er, wörtlich genommen, nicht mehr zutrifft, z.B.: Das habe ich dir schon tausendmal gesagt.

Ironie:
Der Sprecher meint das Gegenteil dessen, was seine Worte besagen, z.B.: Das ist ja eine schöne Bescherung!

Klimax:
(Steigerung) Eine Reihe von Ausdrücken wird in steigender Anordnung gebraucht, z.B.: Hinter dem Kino befand sich ein großer Parkplatz. Auf dem großen Parkplatz befanden sich viele große Wagen. Vor den Wagen befanden sich...

Litotes:
(Untertreibung) Durch eine bewusste Untertreibung kann in verstohlener Weise betont werden: Z.B. “Meine Wenigkeit” . Eine besondere Form ist die Verneinung des Gegenteils, z.B.: “nicht wenig verdienen”.

Metapher:
Ein Wort wird aus den Bedeutungszusammenhängen des vertrauten Sprachgebrauchs gelöst und in andere Zusammenhänge so eingeordnet, dass es eine neue Bedeutung erhält, z.B.: In der Blüte des Lebens.

Metonymie:
Ein ersetzter und ersetzender Ausdruck steht in einem reellen Zusammenhang. Ein realer Zusammenhang kann zeitlich, räumlich oder kausal (Ursache / Wirkung) bestehen,  z.B.: Düsseldorf hat  ein Abwassergesetz beschlossen aber auch: Von der Wiege bis  zur Bahre.

Oxymoron:
Zwei Vorstellungen oder Begriffe, die sich widersprechen oder ausschließen, werden in eine enge Verbindung miteinander gebracht, z B.: beredtes Schweigen, süße Bitternis.

Paradoxon:
Widersprüchliches, im Gegensatz zueinander stehend, z.B.: Parkverbot von 0 bis 24 Uhr. Sonn- und Feiertag von 24 bis 0 Uhr.

Parallelismus:
In aufeinander folgenden Sätzen werden die Satzglieder in gleicher Weise angeordnet, z.B.: Heiß ist die Liebe, kalt ist der Schnee.

Periphrase:
(Umschreibung) Ein Sachverhalt wird nicht mit dem üblichen Begriff bezeichnet, sondern durch mehrere Wörter umschrieben, z.B.: Die führende Supermacht.

Personifikation:
Abstrakten Begriffen, unbelebten Erscheinungen, Tieren und Pflanzen werden Eigenschaften oder Verhaltensweisen zugeordnet, die nur Personen zukommt,  z.B.: Der Sommer stand und sah den Schwalben zu.

Rhetorische Frage:
Ein Sprecher setzt durch eine Scheinfrage, die eine nachdrückliche Aussage enthält, die Zustimmung des Zuhörers als gegeben voraus.

Vergleich:
Durch “wie”, “wieso”,  “als ob” u.ä. wird eine Beziehung zwischen zwei Bereichen hergestellt, zwischen denen eine Gemeinsamkeit besteht, z. B.: Der Wald war still wie ein Kirchhof.

Zeugma:
Gleiche Satzglieder werden syntaktisch richtig miteinander  verbunden, obwohl sie in ihrer Bedeutung verschiedenartig sind. Das Zeugma wirkt oft komisch,  z.B.: Ich will Blumen und
Tränen auf Ihr Grab streuen.

Weitere rhetorische Figuren siehe Rhetorik-Links.

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