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   Inhaltsverzeichnis

5.     Wesentliche Hinweise zur Foliengestaltung

5.1   Folienarten

Ihre Folien werden Sie in der Regel mit dem Computer erstellen. Dadurch werden die Folien sehr gut lesbar und können auch leicht grafisch gestaltet werden. Beachten Sie aber bitte die Hinweise des vorhergehenden Kapitels.

Es gibt drei grundsätzliche Folienarten, die alle ihre eigenen Regeln besitzen:

a. Das Textdiagramm

Gute Textdiagramme bestehen aus wenigen Stichpunkten, die die Kernaussage des Textes enthalten. Je kürzer die Wörter und Sätze, desto präziser ist auch die Aussage. Ein Punkt sollte nicht mehr als sechs bis acht Wörter enthalten, das Diagramm nicht mehr als sechs bis acht Zeilen, also nicht mehr als 50 Wörter. Zu dieser Realisierung gehört etwas Übung.

Jedes Diagramm sollte nur einen Gedanken enthalten, damit die Präsentation übersichtlich bleibt. Kraftvolle Verben veranschaulichen den Sachverhalt besser als langweilige Wortkonstruktionen mit vielen Substantiven.

Das Thema sollte auf jedem Diagramm vorhanden sein; die Überschrift muss die Aufmerksamkeit des Lesers wecken. Grafiken können dabei hilfreich sein.

b. Das Organigramm

Das Organigramm verdeutlicht mit Hilfe einer schematischen Darstellung einen Sachverhalt und dessen Beziehungen zu einem Gesamtgedanken. So können z.B. Pfeile Verzweigungen oder Zusammenhänge verdeutlichen. Es geht also weit über die Gliederungsfunktion eines Textdiagramms hinaus, weil es zusätzlich optische Verknüpfungen bietet und so eine leichtere Übersicht ermöglicht. Dessen sprachliche Gestaltungsmittel müssen aber auch hier berücksichtigt werden.

c. Das Grafikdiagramm

Die leicht fassliche Darstellung von Zahlen und deren Zusammenhänge stellen eine besondere Schwierigkeit dar. Es wird zwischen Linien-, Balken- und Flächendiagramm unterschieden. Diese können aber die unterschiedlichsten Formen annehmen, bis hin zu dreidimensionalen oder bildlichen Darstellungen. Sie sind für bestimmte Einsatzbereiche prädestiniert. Das Liniendiagramm eignet sich z.B. zur Darstellung von Zeitreihen, z.B. Trends..., Balkendiagramme werden für vergleichende Zahlen eingesetzt, z.B. Abnahme der Schülerzahlen pro Jahr, Flächendiagramme, z.B. ein Tortendiagramm, verdeutlicht den Anteil einer Teilmenge an der Gesamtmenge in Prozent.

Häufig kommt eine Kombination der Folienarten vor.

Regeln muss man kennen, damit sie - im positiven Sinne - gebrochen werden können!

 

5.2    Gestalterische Grundlagen

5.2.1 Folien

Für eine Präsentation ist es wesentlich, dass die Betrachter die Informationen schnell und zweifelsfrei erkennen können. Das ist mit Hilfe von Grafiken und Farbe besonders gut und leicht möglich. Eine rein schwarz - weiß gestaltete Folie ist heute in der Zeit des multimedial verwöhnten Betrachters nicht mehr zu akzeptieren. Es muss zumindest - neben der Strukturierung - ein farbiger Blickfang vorhanden sein.

Eine bildliche Darstellung hat entscheidende Vorteile:
 

  • Sie reduziert den Rede- und Schreibaufwand.
  • Das Gehörte bleibt besser im Gedächtnis.
  • Die Erläuterung wird erleichtert.
  • Sie fördert die Strukturierung des Vortrages.
  • Man wird zu einer Auswahl von Wesentlichem und Unwesentlichem  gezwungen.
  • Zum Schluss ist leichter eine Zusammenfassung möglich.

Die gängigen Office-Programme enthalten Programmelemente, die zur Erstellung von Präsentationen programmiert worden sind. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass sehr viele Zuschauer diese Vorlagen und Grafiken kennen. Eine Äußerung wie: „Das ist aus PowerPoint.“ ist nicht vorteilhaft. Überlegen Sie, wie Sie selbst Hintergründe ... gestalten können, z.B. mit Hilfe von gescannten Fotos, einer Digitalkamera oder eigenen zugekauften ClipArts. Denken Sie daran, dass bei diesen Vorlagen selten unterschiedliche Textfarben berücksichtigt werden.

Der Einsatz weniger, der Strukturierung dienlicher Farben ist eine Grundvoraussetzung für eine Präsentationsfolie. Dadurch wird die Aufmerksamkeit des Zuhörers erhöht, er kann sich besser orientieren und Sie haben die Möglichkeit, wesentliche Merkmale zu betonen.

Bei komplizierten Zusammenhängen bieten sich Schichtfolien an, mit deren Hilfe Sie komplizierte Darstellungen schichtweise aufbauen können. Bitte denken Sie hierbei besonders an den Einsatz von Farbe. Damit die Folien passgenau aufgelegt werden können, haben die Projektoren oben und an der linken Seite Zapfen. Jetzt brauchen Sie nur noch die Folien zu lochen. Ein Ersatz wären Passerzeichen (Kreuze an allen vier Ecken). Mehr als drei Folien lassen aber nicht mehr genügend Licht durch.

Wesentlich für Text ist die Lesbarkeit. Leider gibt es keine allgemein verbindliche Regel. Die Schriftgröße ist von dem Projektionsabstand abhängig. Aber selbst in kleineren Konferenzräumen müssen Sie mit einer Mindestgröße von 14 Punkt / fett schreiben, besser sind 16 Punkt / fett. Zu viel Text muss aber auf jeden Fall vermieden werden. Eindrucksvolle, farbige Folien, die auch ansprechende farbige Grafiken enthalten, können Sie mit einem Tintenstrahldrucker erstellen. Da die Spezialfolien relativ teuer sind, sollte erst ganz zum Schluss der endgültige Druck erfolgen, denn es finden sich immer Verbesserungsmöglichkeiten.

Die Folie leitet und gliedert die Präsentation. Das was Sie sagen, muss nicht auch noch gelesen werden, Ihre Zuhörer können entweder nur lesen oder nur zuhören!

 

5.2.2 Diagramme

Der Einsatz von Diagrammen wurde schon unter Kapitel 5.1 behandelt. Aber auch hier kann etwas mehr getan werden, denn Torten-, Balkendiagramme ... haben wir alle schon zwei- und dreidimensional gesehen - was eben auf einfache Weise mit einem Computerprogramm generiert werden kann.

Aber warum muss ein Flächendiagramm immer eine Tortenform besitzen? Wenn ich z.B. die Zahl der Arbeitslosen in den vergangenen Jahren grafisch darstellen will, so kann ich ohne Weiteres einen Umriss Deutschlands, eines Arbeiters ... nehmen und entsprechend einteilen. Diese Möglichkeiten bestehen fast immer!